Die Migrationsbewegung in ganz Lateinamerika wurde medial erst sichtbar, als US-Präsident Trump während seiner Wahlkampagnen im Jahr 2016 an dieser dünnen Linie zwischen dem – aus Sicht der Flüchtlinge „erträumten Paradies“ – USA und Mexiko in besonderer Weise mit stimmenheischenden und extrem fremdenfeindlichen Sprüchen auf Wählerfang ging. Unter seinen Anhängern schürte dies Furcht vor Überfremdung, Jobverlust und die Angst vor Vergewaltigungen und Verbrechen von Latinos.
So sehr Trump sich damit zum Retter der Nation gerieren wollte, hat er sich doch lediglich in die politische Tradition seiner Vorgänger gestellt, die weit in die Geschichte der USA reicht. Aus der Sicht des Journalisten und Buchautors Daniel Denvir krönt Trump mit seinem Spruch „Build the wall“ und seinen deklassierenden Äußerungen über Ausländern offen und unverblümt ein ganzes Jahrhundert einer nativistischen Ideologie in der Politik der USA. Im Bestreben, die USA als weißes Land für weiße Menschen zu sichern, haben alle Vorgänger Trumps bereits mehr Mauern, Zäune und Käfige gebaut, als er selbst je wird bauen können. Große Teile der Grenze haben sich bereits seit Jahren mit dem „fencing“ (Zaun, Umzäunung) unterschiedlichster Gestalt bewährt. Seit 1924 haben alle US-Regierungen Maßnahmen erlassen, um die Grenze mit bürokratischen und zunehmend militärisch bewährten Abschottungsprogrammen zu kontrollieren.
Quellen |
María-Eugenia Lüttmann: Die Grenze zwischen Mexiko und den USA, in: Friedensforum, 1/2021. |
FAZ (Hrsg.): Donald Trump in Mexiko. Zu Besuch beim bösen Nachbarn, https://taz.de/Donald-Trump-in-Mexiko/!5336603/ [Stand: 10.12.2022]. |